„Das Jahr magischen Denkens“ beginnt damit, dass John Gregory Dunne, der Mann, mit dem die Journalistin und Autorin Joan Didion seit 40 Jahren verheiratet ist, in der gemeinsamen Wohnung stirbt. Schon seit längerer Zeit hat er mit Herzproblemen gekämpft; dennoch fühlt sich die Autorin von seinem Tod komplett überrascht und aus der Bahn geworfen. In dem Buch beschreibt sie, wie aus dieser Erschütterung im Jahr danach nur sehr zögernd Akzeptanz wird.
Zunächst einmal lese ich sehr persönliche, direkte und dadurch eindringliche Schilderungen ihrer Trauer. Es sind Beschreibungen grotesker und hilfloser (aber letztlich vielen Trauernden vertrauter) Gedanken und Darstellungen des langen Weges zum allmählichen Loslassen. Ich bekomme die Wellen des Schmerzes beschrieben, die mir noch plastischer werden, wenn Didion anhand von Anekdoten illustriert, wie nah sich die beiden standen, wie symbiotisch und aufrichtig ihre Beziehung war. Weiterlesen